Die Heilkraft der Sonne: Vitamin-D als Lebenselixier
Durch die Einstrahlung von Sonnenlicht werden eine Reihe von Prozessen im menschlichen Körper in Gang gesetzt, die zum körperlichen Wohlbefinden beitragen. Verantwortlich dafür ist der Ultraviolettanteil im Sonnenlicht, der bis zu 95% des Bedarfes an Vitamin-D3 in unserer Haut bildet. Dies beeinflusst vor allem den Aufbau von Knochen und Zähnen bei Kindern und hilft bei Erwachsenen gegen die Volkskrankheiten Osteoporose, Krebs und Diabetes vorzubeugen.
Nicht nur physisch stellt das Sonnenlicht einen positiven Faktor für unseren Stoffwechsel dar, auch psychisch sorgt das produzierte Vitamin-D3 für Glücksgefühle. Bei vermehrter Sonneneinstrahlung auf den menschlichen Körper kommt es zur Ausschüttung von Serotonin im Gehirn. Das sogenannte Glückshormon beeinflusst unter anderem unsere Gemütsstimmung und den Sexualtrieb. Zusätzlich steigert das Sonnenlicht die Produktion von Melatonin, das verantwortlich für die Hautpigmentierung ist und den Kreislauf verlangsamt.
Mangelware
Da Vitamin-D größtenteils nur mit Hilfe der Sonnenkraft produziert wird, können wir im Winter mit unserer Ernährung nur einen begrenzten Beitrag leisten. Durch unsere Nahrung können wir lediglich bis zu 20% des Vitamin-D Bedarfes abdecken. Um im Winter eine ausreichende Menge des „Sonnenvitamins“ aufzunehmen, müsste man täglich rund zwei Kilo Steinpilze und 300 Gramm Hering essen.
Ohne genügend Sonneneinstrahlung steuern wir also zwangsläufig einem Vitamin-D Defizit entgegen. Der Sonnenstand ist somit der wichtigste Weg zur Vitamin-D Bildung. „In den Sommermonaten Juni und Juli steht die Sonne beinahe senkrecht zur Nordhalbkugel. Der Weg der Sonneneinstrahlung bis zur Erde wird kürzer und die Schichten der Erdatmosphäre absorbieren weniger UVB-Licht. Aus diesem Grund kommt es in Bergregionen auch zu einer intensiveren Bildung von Vitamin-D als beispielsweise in Meereshöhe“, weiß Experte Dr. Michael Beisenherz von wetter.tv.
Auch die Medizin erforscht schon seit Jahrzehnten die heilende Wirkung der UV-Strahlung. So konnte auch wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Menschen die in nördlicheren Breitengraden leben, häufiger an Darm-, Bauchspeicheldrüsen-, Prostata- und Brustkrebs leiden, als diejenigen die mehr Sonnentage im Jahr genießen können. Dieses Nord-Südgefälle zeigt sich beispielsweise bei Diabeteserkrankungen von Kindern: Kinder in Norwegen leiden 400-mal häufiger an Diabetes, als Gleichaltrige in den Ländern Südamerikas.
Alternativen gesucht!
Doch was tun, wenn man in der nördlichen Hemisphäre zu Hause ist? Viele Mediziner halten die Verabreichung von speziellen Vitaminpräparaten für fragwürdig und sind längerfristig nur für ältere Patienten geeignet um gegen Osteoporose vorzubeugen. Wer dennoch seinen Vitamin-D Spiegel mit Präparaten im Winter sicher stellen will, sollte dies nur unter Aufsicht eines Arztes tun, da es sonst zu einer Überdosierung kommen könnte.
Hautärzte warnen gleichzeitig davor sich vermehrt der Sonnenstrahlung auszusetzen, da auch so das Hautkrebsrisiko ansteigen würde. Vor allem Jugendlichen unter 18 Jahre sollte man von Solarienbesuchen abraten. In Norwegen hingegen halten Ärzte die Nutzung der Sonnenbank im Winter bei einer angemessenen Dosierung für eine gute Alternative. Das Problem daran: die meisten Sonnenstudiobetreiber arbeiten ausschließlich mit UVA-Licht, da der UVB-Anteil als krebserregend gilt. Doch der UVB-Gehalt ist die essenzielle Substanz, die für die Bildung des Vitamin-D Voraussetzung ist.
Will man seinen Vitamin-D Gehalt gerade im Winter auf ungefährliche Art erhöhen, scheint die beliebteste und wohl auch schonendste Alternative eine Reise in den sonnigen Süden, um dort seinen Vorrat aufzutanken.